Neuauflage des Vorjahresfinales zwischen Raphael Kandra und Valentin Rapp

Erstes DEM-Finale für Nele Hatschek gegen Titelverteidigerin Franziska Hennes

Hamburg, 09. Februar 2019. Bis zum letzten Platz war die Haupttribüne am Halbfinaltag der 44. DUCAT Deutsche Einzelmeisterschaften gefüllt und die Zuschauer erlebten die Finaleinzüge von Titelverteidiger Raphael Kandra (1, Paderborner SC) und Valentin Rapp (2, SI Stuttgart). So kommt es im Sportwerk Hamburg zur Neuauflage des Vorjahresfinales, das Kandra mit einem 3:1-Erfolg zu seinem ersten nationalen Meisterschaftstitel nutzen konnte. Bei den Damen feierte Franziska Hennes ihren dritten Finaleinzug in Folge und ist bisher in Hamburg ungeschlagen. Ihr erstes DEM-Finale erreichte die 22-jährige Nele Hatschek und hat so ihre beste DEM-Platzierung bereits sicher, nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2018.

Franziska Hennes gewann im Halbfinale in fünf Sätzen gegen die topgesetzte Saskia Beinhard (1, SC Monopol Frankfurt). Hennes konnte immer wieder vorlegen, doch Beinhard gab nicht auf und kam zweimal zum Satzausgleich. Im Entscheidungssatz lag Hennes dann aber bereits 1:7zurück, bevor sie ihr Comeback startete und den Finaleinzug noch mit 11:8perfekt machte. „Es war anstrengend im Kopf. Man ist natürlich am Anfang etwas nervös und man sich muss sich erst zurechtfinden. Aber dann diese Schwankungen – eigentlich von uns beiden, da ist es immer schwer sich zurück zu kämpfen“, sagte Hennes und beschrieb dann die Gefühlslage im fünften Durchgang: „Ich habe auch schon gedacht, das war es. Aber dann hat sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt und ich wusste, jetzt muss ich jetzt alles reinlegen – egal was! Dann hat es glücklicherweise noch geklappt und darüber bin sehr froh.“

Im zweiten Halbfinale der Damen gelang der Deutschen Meisterin von 2016, Sharon Sinclair, mit dem Satzgewinn ein überzeugender Start. Doch Nele Hatschek ließ nicht locker und kämpfte weiter. So gelang ihr der Satzausgleich und im dritten Durchgang ging sie nach zunächst ausgeglichenem Beginn bis zum 4:4schnell klar in Führung. Beim Stand von 10:4zugunsten Hatscheks, musste Sinclair aufgegeben. Zu deutlich war ihre erkältungsbedingte Schwächung. Sinclair hatte dann am späten Samstagabend auch bereits das kleine Finale abgesagt, so dass Saskia Beinhard kampflos bereits die DEM-Bronzemedaille sicher hat. Nele Hatschek musste – ob ihrer guten Leistung – ihre Freude über den ersten Finaleinzug nicht verstecken. „Ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können. Ich muss zwar sagen, dass es noch schöner gewesen wäre, wenn man so ein Spiel zu Ende spielt und dann ins Finale einzieht, ohne das die Gegnerin aufgibt. Ich habe am Wochenende mitbekommen, das Sharon Sinclair nicht in Topform ist, ansonsten wäre es noch einmal eine andere Angelegenheit gewesen. Respekt an Sharon, dass sie trotzdem gespielt hat. Das Finale gegen Franziska Hennes wird hart. Die letzten Spiele waren immer schwer und gingen über fünf Sätze. Daher hoffe ich zu gewinnen und wenn es wieder über fünf Sätze geht, wäre es auch gut.“

Hochkonzentriert ging Raphael Kandra im ersten Halbfinale des Tages zu Werke. Seiner Favoritenrolle wurde er gegen Johannes Thürauf (Squash Devils) vollends gerecht. Er billigte seinem Gegner, der mit zwei überraschenden Fünfsatzsiegen die Runde der bester Vier erreichte, in drei Sätzen insgesamt nur vier Punkte zu. „Man muss zu jedem Spiel bereit sein. Es können bei einer DEM immer Sachen passieren, wie es hier Yannik Omlor und Ben Petzold (Anm. gegen Thürauf) geschehen ist. Auf einmal verlieren sie so ein Spiel. Das gleiche kann mir auch natürlich auch passieren. Dem wollte ich aus dem Weg gehen und bin so sehr konzentriert in das Spiel gegangen. Zum ersten Mal erfahre ich, dass eine Titelverteidigung keine leichte Aufgabe ist. Ich habe aber letzte Saison große Sprünge gemacht und viel Selbstbewusstsein getankt und konnte mit breiter Brust ranggehen. Das Finale gegen Valentin Rapp wird trotzdem eine neue schwere Aufgabe, dich ich unbedingt meistern will“, sagte der Weltranglistenfünfzehnte.

„Ich war sehr glücklich, heute in vier Sätzen durchzukommen“, sagte Valentin Rapp nach seinem Halbfinale gegen Tim Weber (3/4, Black&White RC Worms). Der Stuttgarter erwischte einen guten Start und gewann so den ersten Satz mit 11:4.Anschließend musste er den Satzgleichstand hinnehmen und lag im dritten Durchgang mit 9:10zurück, bevor er auch diesen Satz in der Verlängerung noch gewann. Zum Ende des vierten Satz musste sich Weber an der rechten Wade behandeln lassen, setzte aber nach 15-minütiger Unterbrechung gleich den nächsten Punkt. Davon ließ sich Rapp aber nicht beirren und siegte am Ende mit 3:1.„Es war bei uns beiden ein wenig auf und ab. Am Schluss habe ich auch6:1geführt und dann steht es wieder 7:6.Der Gewinn des dritten Satzes war ungeheuer wichtig, da war ordentlich Arbeit drin. Wenn man das natürlich gewinnt, geht man in den nächsten Satz mit einer ganz anderen Stimmung rein“, sagte Rapp anschließend.

Bei den ESCHE Deutschen Amateurmeisterschaften treffen Jan-Ole Bleil (1. Bremer SC) und Kai Rixen (SC Güdingen) aufeinander. Dieses Spiel wurde am Sonntag für 12 Uhr auf dem Vierseiten-Glascourt angesetzt. Zuvor spielen Kai Rößing und Felix Paal um 11 Uhr auf dem Center Court das kleine Finale aus.

Sportdeutschland.TV zeigt die 44. DUCAT Deutsche Einzelmeisterschaften vom 7. bis 10. Februar in Hamburg live und on demand. ImLivestreamwerden alle Spiele auf dem Vierseiten-Glascourt übertragen.

Alle Informationen gibt es im Internet unter www.squash-dem-2019.de. Die Setzlisten und die Spielpläne hat der DSQV bei Tournamentsoftware veröffentlicht.

Der Zeitplan der Deutschen Einzelmeisterschaften und Amateurmeisterschaften:

Sonntag, 10.02.2019

11.00 Uhr:                   Kleines Finale B-Feld:            Kai Rößing : Felix Paal

12.00 Uhr:                   Finale B-Feld:                         Jan-Ole Beil : Kai Rixen

13.00 Uhr:                   Spiel um Platz 3 der Herren: Johannes Thürauf : Tim Weber

14.00 Uhr:                   Finale der Damen:                  Franziska Hennes : Nele Hatschek

15.00 Uhr:                   Finale der Herren:                  Raphael Kandra : Valentin Rapp

anschl. Siegerehrungen